Sonntag, 11. Dezember 2011

08/10/2011



08 / 10 / 2011 - Anne Die perfekte Welle und indische Probleme
Unser Tag begann um 7.10 Uhr, und nach typischer indischer Tradition fuhren wir 45 Minuten später los und es musste noch Frühstück gekauft werden. Es gab Vada und Chapati. Auf dem Weg zum Indischen Ozean besuchten wir ein Dorf, in welchem mehr als 100 Häuser für die Flutopfer-Familien neu errichtet wurden. In der Mitte der Siedlung steht ein Gebäude, worauf sich die 106 Familien in Sicherheit bringen können, wenn wieder ein Tsunami kommen sollte. In dem Haus sind zwei Räume, die als Schule genutzt werden. Bei einem kleinen Dorfrundgang hörten wir uns die Nöte der Bewohner an, die uns auch kleine Denkmäler zeigten, die für Sponsoren errichtet wurden. Nach der Dorfbegehung spendeten wir den Kindern unsere mitgebrachten Kuscheltiere. Ein Erlebnis, welches für mich erst in der kommenden Nacht realisiert wurde und ich an meine Grenzen kam. Nachdem wir die Kuscheltiere verteilt hatten, ging es zu einem leckeren Mittagessen, das ein Freund von Jimmi und dessen Familie für uns zubereitet hatten. Es gab Fisch, Hühnchen und Vegetarisches. Dann ging es zum langersehnten Indischen Ozean. Einige von uns waren baden, andere machten einen Strandspaziergang und genossen die Ruhe oder sammelten Muscheln. Nach der schönen Entspannung ging es zu einem Tempel, wo wir zu einer Zeremonie eingeladen wurden. Unser letzter Halt, bevor es zum Social Service Center zurückging, war ein altes Herrenhaus, wo früher ein lokaler Herrscher lebte. Als wir wieder in Vijawada ankammen sind einige dann noch Essen gegangen oder ins Internetcafé. An diesem Tag holte mich Deutschland wieder ein und verdarb mir den perfekten Tag.
Ich bin gespannt, wie die nächsten Tage werden.
Eure Anne

Samstag, 5. November 2011

14.10. - Felix "Guten Morgen und Auf Wiedersehen"

Guten Morgen Indien, Guten Morgen Mumbai, heute ist unser letzter Tag an auf unserer Reise. Das letztemal von der Sonne geweckt zu werden, ist schon ein komisches Gefühl, wenn man sich überlegt, was wir alles hinter uns lassen. Auf der anderen Seite überwiegt die Freude, endlich wieder nach Hause zu unserer Familie zu kommen und all die Eindrücke und Erlebnisse mit ihnen zu teilen. Doch bis dahin haben wir noch den ganzen Tag vor uns.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir mit dem Zug in die Nähe des größten Slums Mumbais, um in einer nahegelegenen Schule gemeinsam mit Jugendlichen Spiele zu spielen. Am Tag zuvor verabredeten wir uns mit einer Dame von der Spielbibliothek, die auch an dem Tag unseres Besuches in der Schule die Schüler mit ihren Spielen, Spielideen und Anwesenheit erfreut. Gemeinsam mit ihr gestalten wir zwei Unterrichtsstunden, wo es ausschließlich um Gemeinsamkeit, Spiel und Spaß gehen sollte.

Nach ca. 3 Stunden machen wir uns weiter auf den Weg Richtung Slum. Ein Slum, der bis zu 2 Millionen Bewohner umfasst, ist gigantisch anzusehen. Wir durchqueren enge Gassen, in denen kleine Wohnungen Tür an Tür angereiht sind. In geduckter Haltung war es die einzige Möglichkeit für einen 190cm großen Mann, unbeschadet durch die niedrigen Wege zu kommen. Über uns die harte Betondecke und unter uns das Abwasser, neben dem Kabel und andere Rohre verlaufen. Schritt für Schritt muss mit Vorsicht gegangen werden, damit man auch unbeschadet aus der dunklen „Wohnsiedlung“ herauskommt.

Weiter auf unserem Weg konnten wir eine riesige Freiluftwäscherei bestaunen, wo man sich gut vorstellen konnte, dass auch dort unsere Hotelbettlaken gewaschen wurden. Ein riesiges Areal, wo ausschließlich Wäsche gewaschen wird, wird zusätzlich als Touristenattraktion gesehen und kann für einen geringen Betrag näher betrachtet werden. Nachdem wir den Tag gut genutzt haben, wurde es nun wieder Zeit für ein letztes indisches Essen bevor es hieß, zurück ins Hotel.

Nun war es auch schon 19 Uhr, und wir begannen unsere Sachen zu packen und uns für den Flug frisch zu machen. 21 Uhr wurden wir von den Taxis abgeholt und zum Flughafen gebracht. Das Letzte mal durch den indischen Verkehr, mit dem indischen Taxi mit dem typischen indischen Fahrstil. Auf Wiedersehen Indien.

Mittwoch, 2. November 2011

15.10. – Ines "Doch Erinnerungen werden bleiben"

Während wir gerade auf unserer Rückreise nach Deutschland sind, denke ich, dass es der richtige Zeitpunkt ist, unsere Reise Revue passieren zu lassen. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als wir uns morgens alle ganz aufgeregt am Flughafen Berlin-Tegel trafen und ungefähr 16 Stunden später den wundervollen Blick auf Mumbai während der Landung genießen konnten. Vor 21 Tagen hat alles begonnen, und nun ist es leider schon wieder vorbei. Wir haben Höhen und Tiefen in der Gruppe, aber auch jede einzelne Person für sich erlebt und überwunden. Diese drei Wochen waren nicht immer einfach, aber dennoch trägt jeder von uns wundervolle Erinnerungen in sich. Egal, ob es der Besuch des typischen indischen Kinos war, das Baden im Krishna und/oder im Indischen Ozean an der Ostküste Indiens, das Piercing stechen lassen oder, wie bei Kathi, die ihre Haare im Tempel geopfert hat – jeder hatte mindestens einen persönlichen Moment, den er immer in Erinnerung behalten wird, wenn er an die Bildungs- und Kulturreise nach Indien zurückdenkt.

Wir haben alle eine Menge Neues kennen gelernt und mussten mit vielem zurechtkommen, was wir nicht kannten oder gewohnt waren. Wobei manche Mitreisenden an ihre Grenzen kamen, diese sich durch Krankheiten auch bemerkbar machten. Trotz alledem sind wir alle mehr oder weniger gesund und munter und freuen uns auf zu Hause. Wobei viele jetzt schon wissen, dass sie auf jeden Fall noch mal nach Indien reisen werden. Obwohl wir wirklich jeden Tag einen straffen Plan hatten, gibt es noch immer eine Menge im Land zu erkunden und kennen zu lernen. Sei es zum einen die Hauptstadt Delhi, zum anderen der Besuch von Sehenswürdigkeiten wie das Taj Mahal in Agra oder der Goldene Tempel in Amritsar, welcher sich im Norden von Indien befindet.

Herausragende Erlebnisse für die gesamte Gruppe waren z. B. der Besuch des Charminar in Hyderabad, das Blumenfest und eine Verlobung in Sircilla oder auch Indiens erste Computer-Recycling-Anlage in Bangalore und der „Slumbesuch“ von Dharavi in Mumbai. Wir haben so viel miteinander, aber auch mit der indischen Gesellschaft erlebt, dass wir die indische Kultur fast vollständig kennen lernen konnten. Vor allem, als wir die indischen Gastfreundschaft so oft zu spüren bekamen. Oder auch, indem wir zum Ende der Reise hin das indische Klo oft gegenüber dem westlichen bevorzugt haben… Oder auch, als wir dicht an dicht im indischen Zug saßen, nächtigten und später sogar miteinander aßen und lachten, da die Inder uns gegenüber so offen und neugierig waren.

Doch ehe wir uns an das Essen, den Geruch, die indischen Toiletten sowie die hygienischen Umstände gewöhnt hatten, war auch schon die erste Woche vorbei, in der wir schon erste Eindrücke sammeln und erste Kontakte (vor allem zu Sam und seinen Söhnen) knüpfen konnten. Insbesondere als wir die zweite Woche in Vijayawada verbrachten, kam unser Projekt im SKCV-Jungendorf zum Höhepunkt, als wir die Küche und den Essenssaal der ehemaligen Straßenkinder malerten, mit den Jungs zusammen aßen und gemeinsam spielten. Manchen von uns fiel der Abschied von den Kids schwer, da sie uns von Anfang an vertrauten und ganz oft in unserer Nähe waren. In der dritten Woche machten wir Banglore und Mumbai unsicher, da wir mit unserem neuen Schmuck und Dresses schon fast nicht mehr zu unterscheiden waren. Wenn wir zumindest die Hautfarbe nicht näher berücksichtigen.

Eine Überraschung waren für uns alle die freilaufenden Affen, die uns in Sircilla und Vijayawada über den Weg liefen. Sogar ganze Affenfamilien konnte man mit etwas Glück beobachten und fotografieren. Was uns auch noch nach 18 Tagen sehr beeinflusste und die Energie raubte, war die andauernde Hitze, die uns sogar nachts das Schlafen erschwerte. Doch haben wir alle mittlerweile gelernt, die Straßen mit Schnelligkeit ohne Angst zu überqueren, denn das Hupen der vielen Autos jagte manch einem von uns anfangs noch einen Schrecken ein. Was sogar weiter anhielt, als wir selbst in einer Rikscha saßen und nur knapp an anderen Autos und Fußgängern vorbeifuhren.

Jetzt, wo wir auf dem Nachhauseweg sind, ist die Vorfreude auf unsere Eltern, unsere Freunde, eine saubere Toilette, frische Luft und natürlich auch auf Nudeln riesig. Doch das Fernweh kommt bestimmt wieder, denn so viel neue Erkenntnisse und Erlebnisse, die wir sammeln konnten, möchte ich zum Beispiel ganz bestimmt irgendwann noch einmal auffrischen.

Hiermit verabschiedet sich Ines aus der Gruppe Sonnenschein, welche sich sehr auf zu Hause freut, um ihre ganzen Eindrücke ihren Eltern zu erzählen und die Fotos zu zeigen.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Mumbai - Dharavi

Dharavi ist regelrecht eine Stadt in der Stadt, Asiens größter Slum mit 600.000 bis einer Million Bewohnern. Bekannt durch den Oscar-prämierten Film "Slumdog Millionär", dessen Laien-Hauptdarsteller selbst hier leben, ist er einerseits eine teils erschreckende Armensiedlung mit menschenverachtenden Zuständen, andererseits ein pulsierender Mikrokosmos...



Mumbai - Mittagessen von daheim






Die Dabbawalas sind eine uralte Institution in Mumbai. Seit 1890 gibt es diese Tradition, sich auf diese Weise das Mittagessen von zu Hause bringen lassen - lange bevor Imbissstände und Betriebskantinen aufkamen. Wer keine Zeit hat, erst lange auf Verpflegungssuche in der Mitte des Tages zu gehen, kann sich das von Mama oder Ehefrau in bekannter Qualität gekochte Essen vom Dabbawala bringen lassen. Jeder von ihnen holt pro Tag 30 bis 40 "tiffin boxes" aus den Privatwohnungen ab und befördert sie mittels Vorortzug, Fahrrad und zu Fuß an den jeweiligen Bestimmungsort - absolut zuverlässig. Ein simples System der Kennzeichnung mit Buchstaben und Ziffern für Ausgangs- und Zielort sowie Umladeplatz macht es möglich. Die Fehlerquote liegt bei lediglich 1:16 Millionen, also einer Gewährleistung von 99,9999 Prozent, dass das Menü rechtzeitig an Ort und Stelle eintrifft. Eine Zahl, auf die nicht nur die deutsche Post und andere neidisch schauen...

Mumbai - Crawford Market






Crawford Market, gelegen im südlichen Zentrum unweit des Mumbadevi-Tempels (für die der Stadt namensgebenden Gottheit), ist einer der größten Märkte der Metropole. Hier gibt es - fast - alles, von frischem Obst und Gemüse, einer großen Auswahl von Tee und Gewürzen über Haushaltswaren bis hin zu Tieren. Letztere unter höchst fragwürdigen Bedingungen...

13.10. - Charly "Von Geisterschlössern und Horrorwetter"

Nun ist auch schon der vorletzte Tag in Indien angebrochen, und somit auch der erste Tag in Mumbai (Bombay), unserer letzten Station. Nachdem wir die 24-Stunden-Zugfahrt gut überstanden und uns in unserem Hotel niedergelassen hatten, starteten wir unsere Suche nach einem geeigneten Restaurant zum Frühstücken. Somit fuhren wir mit der Bahn los, wir Mädels natürlich im Frauenabteil untergebracht, und entdeckten nach einigen Umwegen ein geeignetes Lokal. Da ich langsam genug von dem indischen Essen habe, bestellte ich mir ein Omelett mit Tomaten. Doch was erwartete mich dann – keine frischen Tomaten, sondern ekliger süßer Tomatenketchup :O

Als alle einigermaßen gesättigt das Restaurant verließen, erkundeten wir Mumbai. Ich hatte mir die Stadt ganz anders vorgestellt, als sie nun wirklich war, etwas moderner und noch pompöser. Aber Mumbai gleicht dann doch einer Geisterstadt. Es gibt dort viele alte verschnörkelte und geheimnisvolle Gebäude und Bäume mit vielen Fledermäusen und einer grauen Atmosphäre. Später besuchten wir, nach einem kleinen Aufenthalt im Internetcafé, einen großen Markt, auf dem wir viele Gewürze kauften. Auf dem Markt gab es wirklich alles, angefangen bei Seife über Obst bis zu Tieren, die in ganz engen Käfigen eingesperrt waren.

Wir besuchten auch wieder einen Tempel, den sich wohl jeder von uns größer vorgestellt hatte. Nach einem zweiminütigen Rundgang stand man auch schon wieder vor dem Heiligtum. Danach ging es nach einer komplizierten Taxisuche zurück zu dem Restaurant vom Morgen, um Mittag zu essen. Dort gab es einen sehr leckeren Obstsalat, dazu bestellte ich mir mit Naddel noch einen Eistee, der aber ganz und gar nicht danach aussah und noch weniger nach Eistee schmeckte.

Wenig später besichtigten wir das Office des Gründers der Spielebibliothek, wo wir noch einige Stunden mit Spielen verbrachten. Eigentlich wollten wir danach noch zum Strand und zu den Hängenden Gärten, was wir aber aufgrund der Wetterverhältnisse (Regen) auf den nächsten Tag verschieben mussten. Der morgige letzte Tag kann da ja nur stressig werden. Am Abend fand dann unsere große Auswertungsrunde im „Garden Restaurant“ neben unserem Hotel auf einem Balkon statt, weil Marci und Ahmo schon heute Nacht abreisen.

12.10. - Romy

Heute hat die Gruppe „Sonnenschein“ eine 24-stündige Zugfahrt hinter sich gebracht. 
Diese begann schon mit einer interessanten Situation, als wir in unser Abteil liefen, 
um unsere Betten für die Nacht zu beziehen. Das einzige Problem war nur, dass es 
sich zwei Inder dort schon gemütlich gemacht hatten und auch standhaft meinten, 
diese Plätze seien hundertprozentig ihre. Nach einigem Hin und Her dachten wir, 
wir hätten einen falschen Waggon aufgesucht und entschuldigten uns bei den 
beiden noch in aller Form für die peinliche Situation. Also traten wir den Rückzug 
an. Allerdings stellten wir (mit Hilfe eines Schaffners mit seinen Listen auf dem 
Bahnsteig neben unserem Waggon) dann schnell fest, dass wir im Recht waren
 – und nahmen unsere alten Bettchen wieder ein, was natürlich im Umfeld für 
allgemeine Verwunderung und Erheiterung sorgte. So, die erste Hürde war also 
überstanden. Für diesen Abend wurden noch einige Besuche bei anderen Teil der 
Gruppe „Sonnenschein“ getätigt (der in Wagen S-3 untergebracht ist, wir dagegen 
in S-8), und man ärgerte sich noch über Städte, Länder und Flüsse, die einem leider 
nicht im richtigen Augenblick einfielen. Dem folgte eine recht geruhsame Nacht 
(von den andauernden Besuchen der zwei netten Kakerlaken, getauft auf Lakshmi 
und Krishna, mal abgesehen).

Diese Nacht endete allerdings auch schon gegen 6 Uhr morgens, da die Chai-Verkäufer 
offenbar der Meinung sind, man würde alle zwei Minuten einen Tee einnehmen wollen. 
Sie rannten also in 10-Meter-Abständen durch den Zug und ließen den „Chai-Lockruf“ 
erklingen. Zahlreiche andere Verkäufer verwandelten den Zug in eine wahre Shopping- 
bzw. Essensmeile. Man konnte Lassi, Snacks aller Art, Uhren, Schmuck und Cold Drinks 
erstehen. Regelmäßig kamen auch bettelnde Menschen an unsere Betten und hielten die 
Hand auf. Eine Frau stattete uns ganze drei Mal einen Besuch ab, wobei sie jedes Mal die 
Kleidung sowie das sie begleitende Kind wechselte. Den wachsamen Augen Charlys 
entging jedoch nicht das lila Band am Fußgelenk, weshalb der Plan dieser Frau nicht 
aufging. Kurz vor Ankunft in Mumbai öffneten sich dann noch die Wolken, und ein 
heftiges Gewitter begann sein Treiben. Es erwischte uns allerdings nur teilweise, da wir glücklicherweise schnell ein paar Taxis ausfindig machen konnten. Dann genossen wir 
noch ein schmackhaftes Abendbrot und fielen todmüde ins Bett.



Dienstag, 11. Oktober 2011

10 / 10 / 2011 - Julia


Unser letzter Montag in Indien begann für uns im Zug von Vijayawada nach 
Bangalore (bzw. Bengaluru). Trotz der zwölf Stunden gestaltete sich diese 
Fahrt im vergleich zu unserer sechsstündigen ersten äußerst entspannt, was
nicht zuletzt durch eigene Liegen und die nächtliche Fahrtzeit bedingt war. 
Gegen 14 Uhr in Bangalore angekommen, bezogen wir erstaunlich 
komfortable Hotelzimmer, die sogar über einen Balkon mit idyllischer 
Aussicht auf Betonwände und Müll verfügten. Danach folgte ein echtes 
„Zeit-Seeing“ mit Begleitung unseres Freundes Ramesh, der selbst seine 
Kindheit bei SKCV verbracht hat und der während des kurzen Aufenthaltes
in der Stadt eine echte Hilfe für uns darstellte. So sahen wir u.a. den Obersten
Gerichtshof des Bundesstaates Karnataka und konnten einen Blick auf einen 
geradezu mystischen Park erhaschen. Wobei das eher trübe, dunstige Wetter
sein Übriges zur ungewöhnlichen Atmosphäre dieser Stadt beitrug. 
Am Abend folgte der für mich schönste Teil des Tages: Der Besuch in einem 
Shiva-Tempel, der für seine gigantische Götterstatue im Mittelpunkt der Anlage 
bekannt ist. Außerdem wurde mir die Ehre der einzigen offiziellen Fotoerlaubnis 
unserer Gruppe zuteil  :D  Um zur Statue zu gelangen, mussten wir einen 
höhlenartigen Gang mit allerlei skurrilen Darstellungen des Schaffens 
Shivas durchschreiten, um danach zumindest einen Zeh der Riesenstatue 
berühren und kurz in sich gehen zu können. Am Ende des Tempelbesuches 
wurden wir unerwartet Zeugen eines geradezu ätherischen Live-Gesanges 
eines Priesters, welcher zumindest mich überraschend tief bewegte. 
Beim Hinausgehen kamen wir um das obligatorische Shopping 
an den diversen Ständen natürlich nicht herum ;)

Unser Tag endete mit einem Abendessen im fürstlichen Ambiente 
eines Restaurants, das Ramesh ausgesucht hatte. 
Alles in allem ein kurzer, aber trotzdem ereignisreicher Tag 
an der vorletzten Station unserer Reise.

Alles Liebe
Julia/Jule/Forchi


Montag, 10. Oktober 2011

09 / 10 / 2011 - Kathi

Am 14. Tag unserer Reise machten wir uns am Morgen auf den Weg in das Aids-Kinderdorf. 
Wir wurden von ca. 10 Kindern schüchtern in Empfang genommen. Da zurzeit Schulferien 
sind, war ein Großteil der Kinder bei seinen Familien bzw. Verwandten. Nach einem kurzen
Rundgang ging es weiter in ein nahegelegenes Dorf, wo wir einen HIV-Infizierten und seine
Familie in ihrem Haus besuchten. 
Ein leckeres Mittagessen reaktivierte unsere durch die Hitze ermüdeten Lebensgeister, 
so dass wir mit neuer Energie zu unserem letzten Nachmittag bei SKCV aufbrechen 
konnten. Nach gewissen Organisationsschwierigkeiten wurden unsere mitgebrachten 
Spenden verteilt, und ich hatte mich dafür entschieden, noch einmal privat Geld zu 
spenden. Man merkte den Jungs aus dem Dorf an, dass sie nicht wussten, wie sie 
mit der Situation umgehen sollten, weshalb viele sich versteckten. 
Trotz großen Abschiedsschmerzes bei einigen konnten sich alle 
von uns auf den Besuch im Durga-Tempel freuen. 
Obwohl wir erst zu später Stunde den Tempel erreichten, herrschte immer noch reges Treiben. 
Nach gefühlten 1000 Stufen erreichten wir die heilige Stätte. Mit großem Staunen wurden alle 
Götterfiguren bewundert und mit Faszination an Zeremonien teilgenommen. 
Dann ging es zurück zum Social Service Center, wo Jimmy uns mit einem leckeren Abendbrot 
empfing. Nachdem die letzten Klamotten in die Reisetaschen geworfen waren, ging es zum 
Bahnhof, von wo wir mit dem Zug zur nächsten Reisestation Bangalore starteten. 
Nach zwölf Stunden erreichten wir unser Ziel, und ein neuer Tag begann. 

Kathi

Samstag, 8. Oktober 2011

07 / 10 / 2011 - Sandra

Nach einer langen Kinonacht ging es um 7.30 Uhr auf zur morgendlichen Weckrunde. 
Mit etwas Verspätung fuhren wir kurz nach acht los zum Frühstück. 
Am Zielort angekommen, machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. 
Nach vielen Metern Fußweg ohne Erfolg und kurz vor dem Aufgeben fanden 
wir schließlich einen Straßenhändler, der alles hatte, was wir kannten und gern 
aßen. (Hoffentlich geht das gut.) Dann ging es ab ins Büchergeschäft – doch oh, 
was ist das? Um 9.30 Uhr sollen sie öffnen, jetzt ist es fast zehn und kein Mensch 
ist zu sehen. Plötzlich tat sich eine Tür auf, ein Mann kam heraus und öffnete uns 
die Tür zum Buchladen. Jetzt hatten wir die Qual der Wahl bei einer Riesenmenge 
an Kinderbüchern. Um 10.30 Uhr war dann die Entscheidung gefallen, und wir 
kauften für ca. 6000 Rupien Bücher. Vollbepackt ging es weiter zum Frauenhilfeverein VMM. 
Hier erfuhren wir viel über verschiedene Projekte, die die Rolle der Frau in der Familie stärken 
sollen und vor häuslicher Gewalt schützen. Die Mitarbeiter machen den Frauen Mut und geben 
ihnen die Möglichkeit, sich gegen gewalttätige Männer durchzusetzen. Ziel ihrer Arbeit ist aber 
immer ein gemeinsames Miteinander für ein normales Familienleben. Hierfür arbeitet der Verein 
gemeinsam mit der Polizei, denn auch in Indien ist Gewalt gegen Familienmitglieder strafbar. 
Desweiteren kümmert sich das VMM-Team um Familien, in denen jemand mit dem HIV-Virus 
infiziert ist und die deshalb von der Gesellschaft weitestgehend ausgeschlossen werden. 
Nach diesem interessanten Gespräch ging es wieder zu den Jungs von SKCV, die uns sehr 
freundlich mit einem kleinen Festmahl empfingen. Im Anschluss zeigten sie uns mit viel 
Freude ihr Schulgebäude. Nach den letzten gemeinsamen Streicharbeiten in der Essenshalle 
gab es ein gemeinsames Volleyballspiel, das die SKCV-Jungen klar gewannen. Einige von 
uns verbrachten gemeinsam mit den Jungs das Abendessen und hatten anschließend beim 
gemeinsamen Tanz viel Spaß. Als der Abschied von den Kindern nahte, fiel es schwer zu 
gehen. Denn uns war bewusst, dass es unser letzterer längerer Aufenthalt mit ihnen war. 

Mir werden die Jungen fehlen, denn sie haben uns mit so viel Freude empfangen, wie man 
in Deutschland nur selten willkommen geheißen wird. 
Es war wieder ein spannender, interessanter und sehr informativer Tag. 
Umso mehr freue ich mich jetzt auf mein Bett, um alle Eindrücke verarbeiten zu können.

Sandra


Freitag, 7. Oktober 2011

06 / 10 / 2011 - Friedo



Es grüßt der Sonnenbrand

Als erfahrener Indienhase fing der Tag wie immer an. Man steht auf, fühlt sich nicht
besser als eine zermatschte Pflaume – und trotzdem freut man sich auf den Tag.
Die Rikschas wurden gesattelt, und wir führen zusammen zum SKCV-Jungenprojekt.
Diesmal frühstückten wir wieder mit den Jungs zusammen. Als ich fertig war, wurde ich
von Michael sofort mit zum Boot gezogen, und ich sollte mich auch sofort reinsetzen.
Ich blickte mich nach dem Starten des Motors noch einmal zum Projekt um, denn der
Rest der Gruppe war noch gemütlich am Frühstückstisch versammelt.
Nach kurzem Problem der Überwindung der Schlingpflanzen kamen wir an der Insel
im Krishna-Stausee an. 20 Meter vor dem Ufer sprangen wir ins Wasser und liefen bis
an Land. Auf einem kleinen Pfad folgte ich den Jungs auf eine „Steppenwiese“ mit viel
Sand, kaum Schatten und kleinen Strauch- und Schilfgewächsen. Beim ersten
Schattenpunkt wurden sogleich alle Sachen abgelegt, und es ging zurückschwimmen
mit den Jungs. Bis zum Mittag, welches mit viel Mühe auf die Insel transportiert wurde
und sehr lecker war, bin ich mit den Jungs drei Mal und nach dem Essen noch ein
weiteres ausgiebiges Mal schwimmen gegangen. So intensiv habe ich noch nie mit den
SKCV-Jungs das Schwimmen erlebt. Teilweise fühlte es sich an wie ein großer
Familienausflug bzw. eine Klassenfahrt. Man hat den Jungs nie angemerkt, dass sie
früher Straßenkinder waren bzw. eine sehr turbulente und schwierige Vergangenheit
haben. Das einzige, was noch daran erinnert, sind die gezeichneten Körper mancher
Jungs. Fazit für mich war „So einen Tag möchte ich wieder erleben mit den Jungs.“
Nach dem Zurückfahren zum Dorf teilte sich die Gruppe in zwei Teile. Ich fuhr mit
fünf weiteren Mitstreitern zum Mutter-Teresa-Heim bzw. dem Haupthaus der Filiale
des Ordens in Vijayawada. Trotz Gebetstages der Schwestern, eigentlich der einzige
No-Visitors-Day, wurden wir nett empfangen, und die Nonne zeigte uns den Komplex
und klärte alle unsere Fragen. Es waren nicht gerade wenige, und ich kläre hier nur kurz
auf, dass es zurzeit 80 Kranke sind, die dort von fünf Schwestern betreut werden, die
sich um alle kümmern. Trotz dieser knappen Besetzung meistern sie die anfallenden
Aufgaben augenscheinlich gut. Die Grenze der Erträglichkeit des Besuches – aufgrund
des Wissens, dass es in den Straßen von Vijayawada noch sehr viel mehr Kranke gibt,
denen geholfen werden sollte – wurde vielleicht nicht bei allen erreicht. Aber die
Ernsthaftigkeit stand jedem ins Gesicht geschrieben. Als Ärgernis empfand ich
persönlich sehr stark zu hören, dass die Regierung die Einrichtung gern von
ihrem Grund und Boden ausziehen lassen möchte. Die uns begleitende Schwester
meinte nur, dass noch eine harte Zeit auf das Projekt zukommen wird.
Wir hoffen inständig das Beste! Vorbei war der Tag aber noch nicht, dann zusammen
mit Ines hatte ich noch den Plan gefasst, in das kleine „wirklich“ indische Kino schräg
gegenüber unserer Unterkunft zur zweiten Show um 21.45 Uhr zu gehen.
Wir waren kurz vor Beginn der ersten Show da, der Film feierte genau an diesem Tag
Premiere, und vor dem Kino sammelten sich ungefähr 150 Leute. Aber der Eingang
war eigentlich schon wieder verriegelt. Wir erfuhren, dass das Kino total ausverkauft
ist, und begruben schon unsere Chancen. Doch dann wurden wir durch die nette Mithilfe
doch noch ins Kino gewunken und hätten noch zwei Karten für die erste Show bekommen
können. Mit sehr viel Glück haben wir dann für jeweils 25 Rs noch fünf Tickets für die
zweite Show ergattert. Das Kino war dann zur Vorstellung rappelvoll, und es wurde schon
bei dem ersten Bild, was über die Leinwand lief, lautstark gejubelt. Dann wurde gerade
noch bei Tanzszenen noch mit Blumen rumgeworfen, welche dann im Haar mehr oder
weniger sanft landeten. Fazit der Kinogruppe war: „Atmosphäre war der Hammer,
aber der Film hätte besser sein können.“ Kurz vor 1 Uhr waren wir raus und fielen
anschließend sogleich ins Bett.

Gute Nacht, Friedo


Donnerstag, 6. Oktober 2011

05 / 10 / 2011 - Shit happens - Charly

Für mich erwies sich an diesem Tag schon das Aufstehen als kleines Hindernis, 
da meine neue Nachbarin anscheinend meint, die ganze und schon viel zu kurze 
Nacht lautstark furzend auf dem sonst eigentlich „stillen“ Örtchen verbringen zu 
müssen. Demnach kam ich in dieser Nacht nicht mehr zu meinem Schlaf. 
Als wäre das nicht schon genug, musste natürlich auch noch mitten in der Nacht 
der Strom ausfallen und dieser Zustand sich bis zum Morgen hinziehen. 
Das hieß viel Schwitzen! Als der Wecker um 7.30 Uhr klingelte, habe ich mich 
– verschlafen, wie ich war – in der Dunkelheit zur Toilette getastet, um mich den 
unangenehmen Folgen des scharfen Essens hinzugeben. Nur um danach feststellen 
zu müssen, dass das Wasser nicht funktioniert. Mit meinem restlichen Trinkwasser 
gewaschen, stand ich dann kurz nach 8 Uhr am verabredeten Treffpunkt. Nun 
konnte es nach einem kleinen Stopp an einem Kiosk, um Wasser zu kaufen, 
mit dem Bus zum SKCV-Jungendorf gehen. Nachdem wir auch den richtigen Bus 
gefunden hatten (denn die Bussuche gestaltet sich in Vijayawada derzeit aufgrund 
eines Festivals als etwas schwierig), klärte uns Marci auf, dass sich in Indien die 
Frauen in der vorderen und die Männer in der hinteren Bushälfte aufzuhalten haben. 
Diese neue Erkenntnis fand ich sehr interessant, aber auch etwas merkwürdig. 
Doch mir fielen noch einige weitere seltsame Dinge an diesem indischen Bus auf. 
Zum Beispiel, dass es nicht wie bei uns einen Automaten gibt, sondern dass eine 
Frau mit mehreren Fahrkarten zu den neuen Fahrgästen kommt und ihnen diese 
dann verkauft. Natürlich kauften wir uns auch Fahrkarten, wie sich später 
herausstellte, aber die falschen. Als dieser Fehler auffiel, versuchten fast alle Inder, 
uns zu helfen – und berieten sich, an welcher Stelle wir am besten rausgelassen 
werden konnten. Denn in Indien gibt es nicht immer feste Bushaltestellen, deshalb 
pfeift die Kontrolleurin immer laut, um dem Busfahrer Bescheid zu geben, wann
jemand aus- und einsteigen will. Nachdem wir noch eine weitere Bus- und Rikschafahrt
überstanden hatten, kamen wir im SKCV- Camp an. Zuerst machten wir uns an das
etwas verspätete Frühstück, aber ohne die Jungs. Mir persönlich schmeckte das 
Essen nicht so gut, und ich musste mit vorerst knurrendem Magen weiterstreichen. 
Umso mehr freute ich mich dann über die gebrachten Erfrischungsgetränke. 
Da es allerdings nur eine begrenzte Anzahl an Pinseln gab, hatten ich und einige 
andere vorerst nichts zu tun. Deshalb spielte ich mit einigen Jungen auf dem Spielplatz, 
welche mich dann noch mit zu ihren Kühen nahmen. Ich durfte das erste Mal eine 
Kuh melken. Zuerst war es ein sehr komisches Gefühl, dennoch war es ein spannendes
Erlebnis und deshalb machten wir ab, dass ich nach dem Mittagessen noch mal 
vorbeikommen konnte. Das Mittagessen hat im Gegensatz zum Frühstück sehr gut 
geschmeckt. Als ich meinen Teller gerade wegbringen wollte (man muss hinzufügen, 
dass ich unter einem Baum mit mehreren Raben saß), kackte mir ein Rabe direkt 
auf den Arm. Aber man sagt ja: „Shit happens“!
Nachdem ich nach dem Mittagessen noch etwas gemalert hatte, ging ich mit Romy 
nochmals zu den Kühen, denn nun war Melkzeit. Der eine Junge zeigte uns nochmals 
genau, wie das Melken funktioniert. Nach einigen Versuchen und ein paar Milchspritzer 
später klappte es schon ganz gut. Doch auf einmal hörte ich nur noch ein lautes „Ratsch“ 
– meine Hose war gerissen! Von wegen „Shit happens“! Dank Marcis Tuch konnte ich 
auch ohne peinliche Blicke auf meine blanke Arschbacke durch den Tag kommen. 
Nach dem Jungendorf sind wir mit Bus in ein Internetcafé gefahren, und während dieser
Busfahrt fing es an, in Strömen zu regnen und zu stürmen. In kurzer Zeit waren alle 
Straßen überschwemmt. Als ich und Romy in dem Internetcafé fertig waren, gingen 
wir nach dem kurzen Besuch einer Saftbar mit Kathi zum Schneider, um unsere 
Dresses abzuholen. Die Freude war groß, als wir sie endlich in der Hand hielten. 

Im Anschluss wollten wir mit dem Rest der Gruppe Abendbrot im „Crossroads“ essen, 
und da es schon sehr spät war, fuhren wir allein mit einer Rikscha dorthin. Doch der 
Rikschafahrer lieferte uns vorerst an einem ganz anderen „Crossroads“ ab. Wir waren 
schon sehr aufgeregt, doch im Anschluss – mit 50 Rupien mehr und einigen 
Missverständnissen – kamen wir heil fast eine Stunde zu spät noch im richtigen 
Restaurant an. 

Trotz einiger Zwischenfälle war es ein spannender und lustiger Tag. 
So, jetzt bin ich müde und muss ins Bett!

Eure Charly :)


Die Sircillianischen Webstuehle - Ahmo


Sircilla-Sams-Gemeindehf-vom-Dach-der-Kirche-.jpg

Aufsstehen- Abfahrt- Ansicht- Abfeiern
-Abschied- Abfahrt- Ankunft- Abfahrt

Glücklicherweise endet der Tagebucheintrag für Lesefaule schon hier.


Wer noch Muße hat, möge nun erfahren, wie ereignisreiche 
4 Tage im schönen Sircilla endeten. 
Was weiterhin geschah versuch` ich möglichst
lebhaft niederzuschreiben.

Der Morgen bescherte uns ein leckeres letztes Frühstück
in Sircilla, bei Sam, dem Pfarrer einer bapstischen Gemeinde.
Hier, wo selbst des Nachts Webstühle einem mit ihren endlos
wiederkehrenden Geräuschen vorgaukeln könnten, dass
entweder ein tosender Wasserfall vor dem Fenster zu
hören ist, oder unaufhörlich prassender Regen fällt.

DSC00559.JPG.jpg

Frisch gestärkt durften wir Stofffärbern ihrem Werk zuschauen. 
Dieses Schauspiel, dass schillernste Farben hervorbringt, ist in 
Arbeitsschritte unterteilt. Frisch gewebte Stoffbahnen auf Rollen
werden zu nächst dem Färbeprozessen unterzogen. Die Vorgänge,
die abhängig von Stoffbeschaffenheit und Ausgangsfärbung, viel
harte wie leider auch gefährliche Arbeit verlangt, ist ebenso in
verschiedene Techniken unterteilt. Diese erzeugen mit mal
Säurehaltigem, mal basischen Chemikalien unter Wärme -
Kältebehandlung schillernste Farben. Alle so aufwändig
bearbeiteten Stoffe werden nach den Prozeduren auf
Grünflächen zum Trocken ausgebreitet und bescheren
dem Betrachter einen Reichtum an Farbvielfalt,
welches sich schwer beschreiben lässt.

DSC00552.JPG.jpgDSC00560.JPG.jpg


Nach dieser Farbenfrohen Erfahrung erwartete uns 
eine Überraschung, der feierlichen Art. Als wir am 
Ort der Festivitäten akommen, verwundert zunächst 
der Anblick eines großen Hotelgebäudes. 
Drinnen angekommen werden wir Fieberhaft aufgefordert 
den Feierlichkeiten bei zu wohnen. Das Paar, dass hier ihre 
Verlobung feiert, kam arangiert zu ihrem Schicksal, wie es 
in der indischen Kultur Brauch ist. Die zukünftigen Verlobten 
kommen aus Dörfern, die Rund 50 km entfernt von, Karimnagar 
sind. Das ist der Ort hier, wo wir, seit dem Moment der Ankunft 
im Saal, unverweigerlich wechselhaften Gefühlen ausgesetzt sind, 
von der Verwunderung bis hin zur Begeisterung.
Was dann kam, lies bisheriges sogar steigern. Extrem grelle 
Kameraleuchten seitens der Haus- und Hoffotografen blendete 
während der Zeremonie unsere Augen, während ein Geistlicher 
mit Gesang in Sanskrit begleitete. Nachdem jeder glücksbringend 
dem Paar Blütenblätter auf die Häupter streute, beglückwünschten 
wir die frisch Verlobten. Danach genossen wir das beeindruckende 
Buffet, was auch vor Süßigkeiten kein Halt machte. Unsere Anwesenheit 
gipfelte dann damit, daß ein Großteil der Gruppe zu indischen Klängen 
das Tanzbein schwang, sehr zur Verwunderung und Begeisterung der 
Verlobungsgesellschaft. 
Leider stand uns nach der Rückfahrt zu Sams Gemeinde ein Abschied bevor. 
Wir sprachen unseren ausdrücklichen Dank für die schöne erlebte Zeit aus bei 
Sam, seiner Frau und den Kindern, John, Sams Bruder und verabschiedeten 
uns herzlich. 
Durch die Fahrt nach Hyderabad bekamen wir abermals die Möglichkeit, 
Indien auf seinen Straßen zu erleben. Nahezu so, als könne man den Weg 
in Farben, Formen und Orten messen bis wir unser Ziel erreichen. 
Im Hotel angekommen, nach Geldtausch, bezogen wir unsere Zimmer, 
wenn auch nur für einen kurzen Schlaf. Die mit Spannung erwartete 
Zugfahrt nach Vijayawada, stand uns mit all möglichen Strapazen 
aber auch Eindrücken bevor. 

Ich sollte nicht ahnen, daß ich meinen dritten Affen in Indien erblicken würde.

Auf Wiedersehen.
Ahmet.



Mittwoch, 5. Oktober 2011

04 / 10 / 2011 - Wir bringen Farbe ins Land

Nach einer kurzen Nacht hieß es für die Gruppe „Sonnenschein“ wieder einmal früh aufstehen. 
Abfahrt war Punkt 7.30 Uhr vom Social Service Center, und die Reise führte uns in die nahegelegene 
Ambedkar-Slumschule. Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns auch gleich an die Arbeit: 
Gemeinsam mit den Schülern bemalten wir die Wände der Schule.Wir grundierten diese als erstes, 
um sie anschließend mit bunten Bildern zu schmücken. Die trostlosen Hintergründe wurden mit 
Blumen, Tieren und weiteren Elementen aus der Natur von allen Teilnehmern liebevoll gestaltet. 
Anschließend setzen wir unseren Tagestrip fort. Hierzu ging es in das SKCV-Jungendorf,
wo wir zunächst die Möglichkeit wahrnahmen konnten, eine Feier eines Geburtstages
mitzuerleben. Dabei wurden Kuchen, Gebäck und kalte Getränke verteilt.
Nach kurzer Essens- und Begrüßungsphase machten wir uns nun auch im Jungendorf an die
Arbeit für eine farbliche Verschönerung der „Mensa“. Wir strichen gemeinsam mit den Jungen
von SKCVdie Küche und den Essensraum, wo wir anschließend auch gemeinsam aßen. 
Unser nächster Weg führte die Gruppe zu einem kleinen Snack in die Wohnung von Raju.
Nach einer Stunde und gefülltem Magen machten wir uns fertig
für unseren ersten Kinobesuch auf Telugu.